
«Die Gesung» Professor Georg Felix Pfeifer seht noch heute im Rosengarten in Dresden. Pfeifer wurde von einem seiner Werke erschlagen. Das selbe Schicksal erlitt ein noch unbekannter Künstler. Werden auch seine Werke überdauern.
Es ist Nachmittag. An der Theke ist es ruhig. Drei, vier Gäste sitzen im Raum verteilt. Ein Kaffee auf dem Tisch und die Zeitung in der Hand. «Das müsst ihr hören», durchbricht die Stimme von Beat die Stille. Eine Kurzmeldung auf der letzten Seite hatte es ihm angetan.
Das Werk war vollendet. Zweieinhalb Meter hoch, 500 Kilogramm schwer – echte deutsche Eiche. Als der junge Künstler seine Skulptur von ihrem Betonsockel abmontierte, geschah das Unglück. Kaum war die letzte Schraube aus der Verankerung gelöst, kippte das Kunstwerk und begrub seinen Schöpfer unter sich. Die Skulptur zerschmetterte den Schädel, der sie ersann, und lähmte die Hände, die sie formten. Der 28-Jährige war einer von vielen Künstlern, welche im Freizeitpark von Lofer, Österreich, seine Figuren ausstellte – er hinterliess einen bleibenden Eindruck. Genau wie seine Skulptur. Noch ist der Verstorbenen namenlos – die Polizei hält die Personalien unter Verschluss. Aber eines ist klar: er befindet sich in illusterer Gesellschaft. Auch andere Künstler wurden schon Opfer der eigenen Werke. Wie etwa Professor Georg Felix Pfeifer. Der 1945 von einer eigenen Skulptur erschlagen wurde. Pfeifers Werke sind noch heute ausgestellt – etwa im Dresdner Rosengarten und im Museum der bildenden Künste Leipzig. Vielleicht kommt der junge Verblichene – zumindest seine Werke – auch noch in den Genuss dieser Ehre.
Mehr zu «Geschichten von der Theke»: https://mcstrider.com/2012/07/17/geschichten-dies-und-jenseits-der-theke/
Da bleib ich doch meinen Texten. Es wäre wahre Kunst, wenn mich ein Buch erschlägt.
By: terencehorn on November 24, 2014
at 4:06 pm