Der Kanton Bern soll der Regierungskonferenz der Gebirgskantone beitreten, dies fordert SVP-Grossrat Thomas Knutti in einer Motion. Vor elf Jahren scheiterte der damalige SP-Grossrat Emil von Allmen mit demselben Anliegen. Mein Kommentar im Berner Oberländer:
Der Vorstoss von Grossrat Thomas Knutti ist begrüssenswert: Der Kanton Bern muss Mitglied der Regierungskonferenz der Gebirgskantone (RKGK) werden oder aus allen anderen vergleichbaren Organisationen austreten. Heute vertritt die Regierung die Interessen anderer Kantonsteile aktiv. Das Oberland lässt sie links liegen. Ein Affront.
Realistischerweise ist ein Rückzug aus allen Konferenzen kein Thema. Logischerweise muss deshalb der Beitritt zur RKGK Thema sein.
«Der Kanton Bern ist die Schweiz im Kleinen», erklärte Regierungsrat Christoph Neuhaus im Dezember gegenüber dieser Zeitung. Da hat er recht: Im Grossen wie im Kleinen geht der Alpenraum zu oft vergessen. Dagegen wehrt sich die RKGK. Dagegen wehrt sich Knutti.
Dass die Initiative vom SVP-Mann Knutti ausgeht, ist ein gutes Zeichen. Schliesslich war es seine Partei, die vor elf Jahren denselben Vorstoss von linker Seite am lautesten bekämpfte. Wenn Knutti aber Erfolg haben will, muss er Verbündete in anderen Parteien finden. Dass sein Vorstoss nur die Unterschriften von SVP-Leuten trägt, ist eher ein schlechtes Zeichen.
Dieser Beitrag erschien am 18. März 2015 im Berner Oberländer. Hier geht es zum entsprechenden Bericht.
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