René Zeller, Ressortleiter NZZ Schweiz, betitelt in seinem Kommentar zum Abstimmungswochenende die Befürworter der Erbschaftssteuerinitiative als „Neidgenossen“. Ich fühle mich angesprochen. Eine kurze Antwort.
In seinem Kommentar in der NZZ zum klaren Volksentscheid gegen die Erbschaftsteuerinitiative beklagt René Zeller, Ressortleiter der Inlandredaktion, die Angriffe der Befürworter, welche die „Gegner der rot-grün-evangelischen Erbschaftssteuerinitiative pauschal als Lügenbarone“ abkanzelten. Im Gegenzug bezeichnet Zeller die Befürworter mehrmals und nicht minder pauschal als „Neidgenossen“. Da säuft einer, der Wasser predigt, für meinen Geschmack gar viel Wein.
Ich habe ein Ja in die Urne gelegt und bin gemäss Zeller also ein „Neidgenosse“. Mit dem klaren Abstimmungsverdikt habe ich allerdings keine Mühe. Die Stimmbürger haben entschieden und daran gibt es nichts zu rütteln. Deshalb will auch gar nicht auf Argumente eingehen. Diese wurden im Vorfeld der Abstimmung, wie es sein muss, von beiden Seiten reichlich hysterisch, was nicht sein müsste, breitgeschlagen.
Aber die nun Unterlegenen als von Neid getrieben an den Pranger zu stellen, ist wenig produktiv. Aber vielleicht fällt ja der Vorwurf auf denjenigen zurück, der ihn äussert? Vielleicht lebt Kollege Zeller in einer Welt, in der nur der Eigennutz zählt, wo Gier, Neid und Missgunst vorherrschen. Vielleicht kann er sich ja tatsächlich nicht vorstellen, dass jemand andere Beweggründe haben könnte als Neid. Man müsste ihn bedauern.
Hier geht es zum Kommentar von René Zeller in der NZZ vom Montag, 15.6.2015.
Kommentar verfassen