Die Geburtshilfe ist für die Spitäler fmi AG, mit ihren beiden Abteilungen in Frutigen und Interlaken, ein Verlustgeschäft. Jährlich fehlen mehr als eine halbe Million Franken in der Kasse. Hier mein Kommentar im Berner Oberländer:
Das Einzugsgebiet der Spitäler fmi AG ist gross genug dafür, dass die beiden Geburtenabteilungen in Frutigen und Interlaken funktionieren. Aber zu klein dafür, dass sie rentieren. Und niemand will in die Bresche springen. Kanton und Versicherungen schieben sich gegenseitig den Schwarzen Peter zu.
Dass sich bei den Gemeinden die Bereitschaft, das Loch zu stopfen, in Grenzen hält, ist verständlich. Schliesslich wurden die Kosten der Spitalaufgaben im Rahmen des Finanz- und Lastenausgleichs klar dem Kanton auferlegt. Die Gemeinden haben mit ihren eigenen Aufgaben genug zu stemmen.
Mit einem Umdenken des Kantons ist in den nächsten Jahren nicht zu rechnen. Und bei den Versicherungen schon gar nicht. Es bleibt also an der Region hängen. Sie muss sich entscheiden, ob man das eigene Spital unterstützen und somit langfristig sichern will. Schliesslich belastet die Quersubventionierung der Geburtenabteilung die Entwicklung des Spitals.
Es müssen nicht zwingend die Gemeinden die Lücke schliessen. Wenn es die Region Thun schafft, mit dem Verein «Härzbluet für üse FC Thun» 250 000 Franken im Jahr für die schönste Nebensache der Welt zu sammeln, dann müsste es eigentlich möglich sein, im fmi-Einzugsgebiet eine ähnliche Summe für die Sicherung der Geburtenabteilungen und der Entwicklung der Spitäler aufzutreiben.
Dieser Kommentar erschien am 26. Januar im Berner Oberländer. Hier geht es zum Artikel von Kollege Hans Urfer und mir.
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