Bruno Hofweber ist nicht mehr CEO der Rugenbräu AG. Der Verwaltungsrat nennt einen Vertrauensverlust als Grund für die Trennung. Mein Kommentar im Berner Oberländer.
Katerstimmung im Jubiläumsjahr: Bruno Hofweber ist seit Jahren Gesicht und Identifikationsfigur der Rugenbräu. Nun ist er Knall auf Fall weg. Was zum familieninternen Zerwürfnis geführt hat, ist von aussen nicht zu beurteilen. Klar ist: Der Flurschaden ist gross.
Eine Brauerei ist weit mehr als ein x-beliebiges Unternehmen, das ein Produkt herstellt und feilbietet. Eine Brauerei vermittelt Heimatverbundenheit. Eine Region identifiziert sich mit ihrem Bier. Das sorgt für eine besonders starke Kundenbindung. Handkehrum gehört die Brauerei gefühlt dem Kunden.
Die Rugenbräu unter der Ägide von Bruno Hofweber spielte virtuos auf dieser Klaviatur und gab den Menschen übers Oberland hinaus zu verstehen: «Es ist euer Bier.»
Dieses über die Jahre, ja Generationen aufgebaute Vertrauen hat nun einen argen Dämpfer erhalten. Und wie es mit dem Vertrauen so ist: Es ist viel schneller verspielt als aufgebaut. Auch beim Bier. Speziell in einer Zeit, wo kleine und Kleinstbrauereien wie Pilze aus dem Boden schiessen und qualitativ hochstehendes und vielfältiges Bier anbieten.
Dieser Kommentar erschien am 27. August im Berner Oberländer und Thuner Tagblatt. Hier geht es zum Zeitungsbericht.
Ob sich da ein Bärner Meitschi etwas verschätzt hat?
By: Arno Baumann on August 29, 2016
at 7:56 am