Verfasst von: mcstrider | August 9, 2016

Zeugs

Bei mir auf dem Pult hat es ein Mäppchen. Stopp. Bei mir auf dem Pult hat es ein Puff. Und irgendwo in diesem Puff ist ein Mäppchen. «Zeugs» steht darauf, mit rotem Filzstift und in meiner unverwechselbaren Sauklaue geschrieben. Ich bekam auch schon den Titel «Prinz vom Krixelkraxelland» verabreicht, und Interviewpartner fragen mich oft, ob ich Stenografie beherrsche (Nein, ich schreibe nur so). Zu diesem Mäppchen greife ich oft bei der Themensuche. Auch für den Kopfsalat. Weiterlesen …

Verfasst von: mcstrider | Juni 29, 2016

Vertrauen verspielt

Die Raiffeisenbank schliesst ihre Filiale in Leissigen. Dies sorgt für viel Unmut im Dorf. Schliesslich habe man noch vor wenigen Wochen erklärt, Schliessungen seien kein Thema. Mein Kommentar im Berner Oberländer: Weiterlesen …

Verfasst von: mcstrider | Juni 20, 2016

Wieder heisst es: «Sie sollen singen»

Es ist Fussball-EM. Eine schöne Zeit. Noch schöner, wenn unsere Nationalmannschaft vorne mitspielt. Und es sieht ja gut aus. Die Schweizer Elf steht im Achtelfinal. Ein Wermutstropfen trübt aber meine euphorisierte EM-Stimmung. Nein, es ist nicht das Wetter. Auch wenn Public Viewing bei Sonnenschein, unter vielen Leuten, bei Bier mehr Spass macht, als schlotternd, unter einem Schirm, bei Kaffee mit Güx. Weiterlesen …

Verfasst von: mcstrider | Mai 13, 2016

Ein schöner Sommer trotz Rudis Lied

Beim Blick zum Fenster hinaus kommt mir ein Lied in den Sinn: «Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?». Erstmals stellte Rudi Carrell im Juni 1975 diese Frage und seither praktisch jeden Frühsommer wieder. So auch letztes Jahr. Weiterlesen …

Verfasst von: mcstrider | April 13, 2016

Zehn Klapse oder eine Ohrfeige

Die Verordnung, welche regelt, wie viel Fluglärm Anwohnern zugemutet werden kann, gerät in die Kritik. Der Frutiger Nationalrat Jürg Grossen (GLP) meint, sie sei nicht mehr zeitgemäss. Störend sei etwa, dass mit einem Mittelwert gerechnet werde und das Einzelereignis zu wenig berücksichtigt werde. Hier mein Kommentar im Berner Oberländer:

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Verfasst von: mcstrider | April 12, 2016

Ein Tropfen auf den heissen Stein

Die Berner Kantonsregierung will die grossen Wasserkraftwerke finanziell entlasten. BKW, KWO und Co. sollen für die 12 grössten Anlagen rund 4 Millionen Franken weniger Wasserzinse bezahlen müssen. Auch Hilfe bei einer wirtschaftlichen Notlage oder für Ausbauprojekte ist vorgesehen. Hier mein Kommentar im Berner Oberländer:

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Verfasst von: mcstrider | Februar 22, 2016

Von Bärten und anderen Bärten

Was muss ich da auf Facebook erfahren: Ich bin in! «Entgegen allen Prognosen einschlägiger Fashion-Experten und Blogger ist der Bart weiterhin auf Siegeszug», steht da schwarz auf weiss. Natürlich muss ich mehr wissen und klicke auf den Link. Dieser führt mich auf eine Website, die sich «Stilpalast – Dein Lifestyle-Concierge» nennt. «Der Bart bleibt im Trend und Mann kann – ohne als rasurfaul zu gelten – auch 2016 die Haare gepflegt spriessen lassen», lese ich da und fühle mich geschmeichelt. Weiterlesen …

Verfasst von: mcstrider | Februar 19, 2016

«Härzbluet» für die Geburtenabteilung

Die Geburtshilfe ist für die Spitäler fmi AG, mit ihren beiden  Abteilungen in Frutigen und Interlaken, ein Verlustgeschäft. Jährlich fehlen mehr als eine halbe Million Franken in der Kasse. Hier mein Kommentar im Berner Oberländer: Weiterlesen …

Verfasst von: mcstrider | Januar 22, 2016

Ein Weckruf für die Politik

Die Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) muss 50 Stellen abbauen. Hauptgrund sei der tiefe Strompreis und damit verbunden die mangelnde Möglichkeit weiterer Investitionen. Mein Kommentar im Berner Oberländer: Weiterlesen …

Verfasst von: mcstrider | Januar 12, 2016

Drama um die Nummer 65

Während der Oberländer-Weltcupwoche veröffentlicht der Berner Oberländer unter dem Titel „Weltcüpli“ täglich eine Glosse, die „Ungeahntes, Unbekanntes oder auch Unerhörtes“ beleuchten soll. Hier mein Beitrag:

Der Fahrer Nummer 65 stürzt sich tollkühn Richtung Ziel. Er weiss, er ist schnell unterwegs. Schneller als die 64 Fahrer vor ihm, da ist er sich sicher. Es ist ein Kampf. Die Piste hat gelitten: tiefe Furchen und harte Schläge müssen gemeistert werden. Die Schenkel brennen. Er sieht das Ziel. Nur noch ein, zwei Tore. Der Sieg ist ihm gewiss. «Klick!» Der rechte Skischuh ist aus der Bindung gesprungen.

Unser tapferer Rennfahrer ist kein Bode Miller. Dieser fuhr bei der Abfahrt in Bormio 2005 nach einem ähnlichen Zwischenfall minutenlang auf einem Ski weiter. Nein, der Fahrer mit der Nummer 65 stürzt, überschlägt sich mehrmals und rutscht zum Glück unverletzt aber untröstlich ins Ziel. Und bei der Siegerehrung, als andere dazu aufgerufen werden, aufs Treppchen zu steigen, zittern ihm die Lippen, doch die Tränen hält er tapfer zurück.

Das kleine Drama ereignete sich Mitte der 1980er-Jahren am Hasliberg, und der Fahrer mit der 65 – Sie haben es erraten – war ich.

Ja, ich und das Skifahren, das ist die Geschichte einer unerwiderten Liebe. Es war mein letztes Erlebnis als aktiver Skirennfahrer. Wenige Jahre später amtete ich als Torrichter bei einem JO-Rennen beim Skilift Salzegg. Es war eiskalt, es schneite, und ich sass dem beissenden Wind ausgesetzt in dichtem Nebel. Ein Weltcuprennen wäre bei diesen Bedingungen sicher nicht durchgeführt worden. Oft sah ich kaum bis zu den Toren, die ich beaufsichtigen sollte. Ich hielt mich an den juristischen Grundsatz «In dubio pro reo – im Zweifel für den Angeklagten». Manch ein Rennfahrer, der im Nebel das Tor verpasste, wird sich im Ziel gewundert haben, weshalb er nicht disqualifiziert wurde.

Kurz darauf kam es zum endgültigen Bruch. Endlich hatte ich die Technik des Rennumsteigens gemeistert. Endlich konnte ich die Schwünge drehen, wie es auch die ganz Grossen am Chuenisbärgli taten. Just dann kam aber das Carving auf, und die ganze Mühe war umsonst. Ich drehte dem Skisport beleidigt den Rücken zu und bekannte mich ganz und gar zum Snowboard, das ich schon Jahre zuvor für mich entdeckt hatte.

Natürlich habe ich nicht alle Brücken abgebrochen. Natürlich fiebere ich auch heute mit, wenn die Besten ihre Kurven auf die Piste ziehen. Wenn es wie am Sonntag in Adelboden oder am kommenden Wochenende in Wengen richtig zur Sache geht. Und manchmal frage ich mich, was wohl gewesen ­wäre, wenn der Fahrer mit der Nummer 65 seine Fahrt am Hasliberg ins Ziel gebracht hätte.

Der Text erschien am 12. Januar im Berner Oberländer und im Thuner Tagblatt.

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